Sketch of Togetherness – related. Begegnungen als Bewältigungsstrategie
2019/2020: Das derzeitige Welt-Klima lässt bisherige Gewissheiten brüchig werden und stellt uns vor neue Herausforderungen: demokratische Wertesysteme sind bedroht, weltweit ereignen sich ökologische, soziale und gesellschaftliche Katastrophen und im Internet häufen sich unübersichtliche Daten- und Informationsströme an. Die finale Ausgabe der MontagModus Klimata-Reihe – einem einjährigen Performance Projekt, das sich mit globalen Veränderungen beschäftigt – stand unter dem Motto Coping Strategies. Im Collegium Hungaricum wurden künstlerische Positionen versammelt, die auf unterschiedliche Weise auf gegenwärtige mentale Zustände reagieren: Welche Bewältigungsstrategien gibt es, auf die wir uns beziehen können, wenn wir mit der Überlast von Informationen umgehen müssen? Wie gehen wir mit der Angst um? Und kann gemeinsame Präsenz oder Live-Art als ein Gegenmittel dienen?
In diesem Rahmen fragten Alexandra Hennig, Mona De Weerdt und Lea Moro ob und wie Begegnungen als künstlerische und persönliche Bewältigungsstrategien dienen können. Ausgangspunkt bildete die Prämisse, dass die Begegnung mit einem anderen Menschen das Potential freisetzt, gewohnte Erklärungsmuster, eingeschriebene Blickwinkel und die eigene Lebensrealität zu hinterfragen. In Form einer Videoinstallation, live gesprochenen Textcollagen und einem gemeinsamen Essen wurde das serielle Langzeitprojekt Sketch of Togetherness in Hinblick auf seine politischen, künstlerischen und sozialen Dimensionen und Potentiale hin befragt und in einem neuen Kontext verhandelt. Statt nach Antworten zu suchen, präsentierten die drei Formate und Fragestellungen, die sich Momenten von Begegnungen als temporäre Gemeinschaften, Kompliz*innenschaft, Sehnsuchtsort und Bekenntnis widmen.